Verwaltung stärken statt kaputtsparen – unser Plan für eine funktionierende Stadt
Die aktuellen Vorschläge der Grünen zum massiven Stellenabbau in der Bielefelder Stadtverwaltung wirken wie ein Kehrtwende-Manöver. Viele der jetzt geforderten „Effizienzmaßnahmen“ wurden in der Vergangenheit von derselben Partei blockiert. Und das in vielen Fällen zurecht. Umso wichtiger ist es nun, klarzustellen, worum es wirklich geht: Um die Funktionsfähigkeit unserer Stadt.
Michael Gugat, OB-Kandidat der LiB dazu: „Digitalisierung ist wichtig, aber kein Ersatz für Menschen. Wer das Sozialamt mit Algorithmen ersetzen will, hat die Wirklichkeit der Stadt nicht verstanden.“
Ja, Bielefeld hat ein Haushaltsproblem. Aber eine überlastete Verwaltung wird keine Lösung liefern, sondern zum nächsten Problem. Wer glaubt, man könne 1.800 Stellen streichen und gleichzeitig die Stadt sozial, klimagerecht und innovativ umbauen, verkennt die Realität. Wir stehen vor großen Aufgaben: Klimaschutz, Wohnungsbau, soziale Teilhabe. Diese Herausforderungen brauchen Menschen, nicht nur Tabellen.
Unser Plan für eine zukunftsfähige Verwaltung:
- Soziale Folgen abschätzen
Sparen, ja: aber nicht bei den Falschen. Wir fordern eine soziale Folgenabschätzung für Kürzungen. Wer z. B. Stadtteiltreffs, Gesundheitsprävention oder Jugendprojekte kappt, erzeugt Folgekosten, sozial wie finanziell. - Digitalisierung mit Augenmaß und für alle zugänglich machen
Digitale Prozesse können viel erleichtern. Aber nur, wenn sie niemanden abhängen. Viele Menschen fühlen sich durch digitale Behördenwege überfordert, besonders Ältere oder Menschen mit Einschränkungen. Sie wollen mit echten Menschen sprechen, nicht nur Formulare ausfüllen. Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein. Sie muss verständlich, begleitet und ergänzend bleiben. Sonst wird aus Vereinfachung Ausgrenzung. - Funktionsfähigkeit sichern
Wir wollen genau wissen, wo die Verwaltung heute nicht mehr funktioniert und wo Aufgaben liegenbleiben. Dort müssen wir gezielt entlasten, nachsteuern oder qualifizieren. Nicht jede Stelle ist verzichtbar, nicht jede Aufgabe digitalisierbar. - Personalstrategie mit Augenmaß
Statt pauschaler Kürzungen setzen wir auf eine kluge Personalentwicklungsstrategie: altersgerechter Übergang in den Ruhestand, Nachwuchsförderung, gezielte Stellenbesetzung dort, wo Daseinsvorsorge betroffen ist, z. B. im Kita-Bereich, Pflegekoordination oder Sozialplanung. - Doppelstrukturen abbauen: mit Beteiligung statt von oben herab
Es gibt ineffiziente Strukturen in der Stadt, keine Frage. Aber statt zentralistischer Steuerungsträume setzen wir auf einen offenen Beteiligungsprozess mit den Fachkräften und Bürger*innen. Effizienz entsteht nicht durch Verordnung, sondern durch gemeinsame Planung.
Corinna Ostenda-Schwarzer, Spitzenkandidatin der LiB dazu: „Die Verwaltung immer als Kostenfaktor vorzuführen, greift zu kurz. Sie bildet das Rückgrat unserer Stadt. Nur eine effiziente Verwaltung, die auf gut ausgebildete, engagierte Mitarbeitende UND den sinnvollen Einsatz von Digitalisierung setzt, kann den Herausforderungen unserer Zeit wirklich begegnen.“
Wer die Verwaltung kaputtspart, schwächt die Stadt. Wir brauchen nicht weniger Staat, sondern einen funktionierenden, gerade in Krisenzeiten. Unsere Verwaltung braucht Wertschätzung, gute Arbeitsbedingungen und realistische Aufgabenzuschnitte. Nur so gelingt, was alle wollen: ein modernes, solidarisches und handlungsfähiges Bielefeld.



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